Pfarrer Ulrich Zenker stellt sich vor

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„Es muss nicht gleich ein ganz normales Pfarramt sein“, sagte ich mir nach dem Theologiestudium in Erlangen, Tübingen und Oslo. Zu sehr hatte mich die offene Art im Norden Europas beeindruckt, in der ich nach einem Jahr als Stipendiat auch eine Pfarrvertretung jenseits des Polarkreises machen konnte. Und tatsächlich ergab sich die Gelegenheit für unsere Familie, uns nach meinem Vikariat von der Landeskirche in die Ukraine entsenden zu lassen. Bittere Armut und Korruption spiegelten sich in den gerade erst neu wiedererstandenen Gemeinden, Aufbruchstimmung und Fatalismus. Meine Aufgabe war, nördlich der Krim evangelische Christen aufzuspüren und Gemeinden aufzubauen. Bis in das 500 Kilometer entfernte Donezkbecken hielt ich Gottesdienste, Konfirmandenunterricht und Bibelstunden. Nach viereinhalb Jahren und vielen guten Erfahrungen mit den Gemeinden, aber auch mit vielen orthodoxen Brüdern und Schwestern übernahm ich eine Stelle als Referent für Ökumene und Mittelosteuropaarbeit im Landeskirchenamt in München. Die Entsendung von Pfarrern  gehörte nun selbst zu meinen Aufgaben, aber auch die Entwicklung der Kirchenpartnerschaft mit Bayern und Ungarn, Besuche in Tschechien und Polen, und der Aufbau von Beziehungen in den Osten Europas, der uns so lange verschlossen gewesen war.

Und jetzt doch ein ganz normales Pfarramt?

Für mich, der ich in Ermreuth bei Gräfenberg aufgewachsen bin, ist es eine Art Rückkehr zu meinen Wurzeln. Meine Gemeinde hat mich geprägt und die Jugendarbeit war mir immer ein besonderes Anliegen. Nach 30 Jahren Abenteuerdienst im Osten, den Kontakten zu leitenden Bischöfen und ökumenischer Aufbauarbeit im Namen der Kirchenleitung möchte ich das tun, wofür ich ausgebildet bin: Verkündigen und begleiten, ermutigen und beistehen, und mit dem Kirchenvorstand und vielen Mitarbeitenden danach fragen, was unsere Gemeinde in Schnaittach heute braucht. Dazu brauche ich alle, die bereit sind, etwas für unsere Gemeinde zu tun.

Ulrich Zenker